6  RESÜMEE

Meine Annäherung an das in dieser Arbeit behandelte Thema brachte mich in ein Dilemma. Zum einen kann ich die theoretische Einsicht in kulturelle Konstruktion von sex und gender nicht ignorieren, zum anderen begegnet mir in meinem Alltag genau diese damit widerlegte Auffassung mit einer intersubjektiven Wahrheit, die zu übersehen mir momentan schlicht nicht möglich ist. Dennoch bin ich der Meinung, daß sich mit der postmoderne Philosophie und dem Denken der Differenz Dimensionen bzw. Möglichkeiten eröffnen lassen, die bisher verschlossen waren.

Aus der Perspektive dieser beiden Gedankenströmungen steht die Geschlechterdifferenz paradigmatisch für alle und alles, was bisher hierarchisch voneinander unterschieden wurde. Diese Perspektive auf die Vielfalt der gesellschaftlichen Konflikte angewendet würde bedeuten, das Entweder/Oder Denken - z.B. der Länder, der Religionen, der Lebensweisen, der Geschlechter - zu verabschieden und zu der Fähigkeit zu gelangen, das Prinzip des Nebeneinanders zu denken - die Fähigkeit Und zu denken.

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