Zusammenfassung :

Ich habe mit dieser Arbeit den Versuch unternommen, mir selbst die Begriffe und Theorien der neueren systemisch-konstruktivistischen Sozialarbeit etwas vertraut zu machen. Meine Motivation war das unbefriedigende Gefühl, immer nur eine ungefähre Vorstellung von dem zu haben, was mit systemisch-konstruktivistisch "eigentlich" gemeint war. Aber wie es so ist im Leben, jede Antwort ergab wieder eine Frage, die wieder zu neuen Informationen führte, die nun wiederum zu neuen Fragen . .

Und es würde aber den Rahmen dieser Hausarbeit sprengen, wenn ich mich nun fragen würde, wie diese Arbeit aussehen würde, hätte ich all die Fragen gestellt, die ich nicht gestellt habe. Aber das gehört ja auch eher in ein Schlußwort und nicht in eine Zusammenfassung des Bisherigen.

Ausgegangen bin ich bei dieser Arbeit von drei Thesen, die ich aus verschiedenen Beiträgen praktizierender Therapeuten bzw. therapiernder Praktiker zusammenstellte. Ich hatte dabei nicht den Anspruch, alles verstehen zu müssen, was ein Autor schreibt - aber das was ich verstanden habe (jedenfalls so, wie ich es verstanden habe), mit dem kann ich mich (vorläufig jedenfalls) verbinden.

Der "Therapeutische Ansatz des Nichtwissens", den ich im ersten Teil vorstellte, ist, meiner Meinung nach, ein sehr interessantes Modell, um dem - nach Ressourchen nachsuchenden "Gegenüber" - dessen eigene, ihm nun vielleicht deutlicher im Bewußtsein stehenden, anzubieten.

Durch eine Veränderung des "externen Interaktionsbereichs" sind zwar dennoch keine "instruktiven Interaktionen" möglich, aber es können durch die Bereitschaft und Fähigkeit zum Konsens - und sei es nur in Bezug auf bestimmte Verhaltensweisen - neue andere Orientierungspunkte geschaffen werden, die hilfreich bei der Interpunktion der eigenen erlebten Geschichte sind.

Der Radikale Konstruktivismus streitet die Existens einer ontologisch vorgegebenen Wirklichkeit nicht ab, er bestreitet nur die Möglichkeit einer "Weltformel". Menschliches Handeln läßt sich aus der jeweiligen Beziehung der Akteure zueinander verstehen, nicht immer jedoch auch akzeptieren. Hilfreich kann dabei eine bestimmte ethische Grundhaltung sein, die von einigen als eine "Ethik der Toleranz" verstanden wird.

Aber auch ich neige manchmal, wie fast jeder andere auch, dazu, an einer Beschreibung des Problems festzuhalten, eine entsprechende Erklärung dafür zu haben und eine Meinung darüber, wie es gelöst werden kann. Aber ich denke, daß das Anhören der Ansichten anderer und das darauf eingehen - ohne dabei oder danach die eigenen Ansichten zu vergessen - bedeutend konstruktiver bei einer Konsensfindung sein kann, wie ein Abhaken einer Checkliste therapeutischer Interventionen.

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